07 Feb Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken
„Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“
Als Impulsgeberin beim Gastgeberinnen-Stammtisch durfte ich ein bisschen was zum Thema Nachhaltigkeit im Betrieb erzählen…
Eine spannende Diskussion über die Vielfalt von Nachhaltigkeit, den Herausforderungen im Tourismus und die dringende Notwendigkeit, etwas zu tun. Jetzt!
„Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.“ Ein Satz, der sehr viel Wahrheit beinhaltet. Jede Entscheidung, die im Unternehmen getroffen wird, muss von der Führungskraft vorgelebt und unterstützt werden. Und bei der Etablierung des Themas Nachhaltigkeit, ist das ganz besonders wichtig. Ein nachhaltiger Ansatz, eine nachhaltige Haltung und Denkweise, die nicht in den Genen des Unternehmens ankommt, ist vergebene Liebesmüh und für das hat wirklich niemand Zeit.
Setzen Sie sich einmal in Ruhe hin und überlegen Sie sich, für welche Werte Ihr Unternehmen steht. Welchen Wertvorstellungen soll ihr unternehmerisches Tun entsprechen? Ist es Zusammenhalt, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Freundlichkeit. Oder doch eher Innovation, Regionalität und Mitarbeiterzufriedenheit?
Wenn Sie sich klar darüber sind, für welche Werte Ihr Unternehmen steht und wie es nach innen und nach außen wahrgenommen werden soll, wird jede weiter Entscheidung mit der Vereinbarkeit dieser Werte abgeglichen. Gelebte, mit Leben erfüllte und klar kommunizierte Werte sind, sowohl für den Mitarbeiter, als auch für den Gast, eine Orientierung und ein Mehrwert im Miteinander.
Ein Bewusstsein für nachhaltiges Arbeiten, Leben und Wirtschaften bei den Mitarbeitern, wird automatisch auch zum Gast weitergetragen.
Bereits 62% der Reisenden der jüngeren Generation sind „green travellers“. Es ist diesen Personen wichtig, dass ihre Reisen sozial verträglich, ressourcenschonend und/oder umweltfreundlich sind. Bei den Millenials sind es immerhin 38% (Quelle: statista). Kann es sich ein Betrieb leisten, diese Zielgruppe nicht anzusprechen?
Nachhaltigkeit hat viele Aspekte
Leider wird das Thema Nachhaltigkeit allzu oft „nur“ auf Umwelt/Klimaschutz reduziert. Dabei steckt soviel mehr dahinter. Alleine wenn man sich die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mit ihren 169 Unterzielen (Sustainable Development Goals) ansieht, merkt man, dass es mit ein bisschen Energie sparen nicht getan ist. Die Vielfalt des Themas Nachhaltigkeit und das Potential, das sich daraus für Unternehmen ergibt, ist enorm. Diversity, Weiterbildung für die Mitarbeiter, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, soziales Engagement, Verankerung in der Region und Geschlechtergleichstellung gehören genauso dazu, wie nachhaltige Innovationen, ressourcenschonende Produktion und Energiesparmaßnahmen. Mir persönlich ist es besonders wichtig, dass die Unternehmen verstehen, um was es geht und wie man mit Nachhaltigkeitsmanagement arbeiten kann. Ich will niemanden mit einem hochwissenschaftlichen Foliensatz erschlagen. Oder zusehen, wie die Betriebe in der Bürokratie einer Zertifizierung untergehen. Praxisorientiert, verständlich und leicht umsetzbar.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in Unternehmen sehr viele Maßnahmen, die der Nachhaltigkeit zuzuordnen sind, ganz automatisch umgesetzt werden, ohne dass sich das Unternehmen dessen überhaupt bewusst ist. Wenn diese Maßnahmen aber nicht sichtbar gemacht und entsprechend kommuniziert werden, kommt das weder beim Mitarbeiter, noch beim Gast an. Dadurch verzichten Unternehmen auf eine gute Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und mit „sympathischen“ Themen nach innen und außen zu wirken. „Tue Gutes und sprich darüber“.
Für diese Unternehmen ist es sinnvoll, eine IST-Analyse zu machen. Was wird aktuell schon gemacht, das zum Thema Nachhaltigkeit und CSR zählt? Welche Werte werden im Unternehmen gelebt? Gibt es einen Verhaltenskodex? Gibt es eine betriebliche Gesundheitsförderung? Wie ist das Unternehmen in der Region verankert? Gibt es Mitgliedschaften bei diversen Naturschutzorganisationen? Und und und…
Auf www.gaiana.eu/business kann jeder Interessierte einen unverbindlichen Quick-Check machen, der zeigt, wie fit das eigene Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit ist. Wenn gewünscht, gebe ich zu den Ergebnissen ein kostenloses Feedback mit Anmerkungen zum Entwicklungspotential.
Die Frage wird nicht lauten „ob“, sondern „wie“!
Ein nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell schließt einen ökologischen Erfolg nicht aus. Im Gegenteil. Es geht nicht darum, auf Gewinn zugunsten der Nachhaltigkeit zu verzichten. Meiner Meinung nach wird es künftig für Unternehmen essentiell sein, Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit zu setzen. Der Druck der Kunden wird kommen. Gerade die Generationen Y und Z sind besonders affin dafür. Und schon wird aus einem nice-to-have ein must-have für jeden Betrieb.
Gerne zeige ich Ihnen hier noch ein paar Ideen für Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden können, wenig kosten und, wenn sei kommunikativ gut begleitet werden, große Wirkung haben.
- Soziales:
- 1x jährlich sponsert der Betrieb eine Übernachtung für eine sozial schwache Familie.
- Die Führungskraft und die Mitarbeiter engagieren sich einen Tag im Jahr gemeinsam in einer Sozialorganisation.
- Mitarbeiter:
- Einrichtung einer Ideenbox für Mitarbeiter, in der Verbesserungsvorschläge für Prozesse usw. eingeworfen werden können.
- Regelmäßig geführte Mitarbeitergespräche.
- Region:
- Sponsoring regionale ansässiger Vereine.
- Teilnahme am „Dorfleben“ durch Gewinnspiel für Gemeindebürger.
- Umwelt:
- Umstieg auf ökologisches Waschmittel.
- Tausch auf wassersparende Duschköpfe und Armaturen.
- Unternehmen:
- Klare Kommunikation der Werte.
- Veröffentlichung eines Verhaltenskodex
- Kommunikation:
- Sichtbarmachung der gesetzten Nachhaltigkeits-Maßnahmen auf der eigenen Homepage, im Newsletter, SoMe, Flyer im Appartement/Zimmer.
Also, worauf warten Sie?
#letsmaketheworldabetterplace – together!
Verena Ogris
www.gaiana.eu